Schlittenhunde

Geschichte :

Als Schlittenhund bezeichnet man jeden Hund, der vor einen Hundeschlitten gespannt wird, um diesen zu ziehen. Jedoch müssen Schlittenhunde ausdauernd und gegen Kälte resistent sein. Wo und wann Hunde erstmals als Zugtiere für Schlitten eingesetzt wurden, ist unbekannt. Vermutet wird jedoch, dass dies erstmals im nördlichen Sibirien erfolgte. Heute gibt es mehrere Hunderassen, die speziell als Schlittenhunde verwendet werden, obwohl jede mittelgroße Rasse dazu geeignet wäre, einen Schlitten zu ziehen. Doch heutzutage wird meist der Europäische Schlittenhund oder der Siberian Husky als Schlittenhund verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurden Schlittenhunde von verschiedenen Nationen eingesetzt. Als Schlittenhunderennen an öffentlichem Interesse verloren, im 20. Jahrhundert, verfolgte die Zucht von Schlittenhunden eine Aufspaltung in verschiedene Zuchtziele: Es entstanden Zuchtlinien für so genannte Showdogs, die in der Zucht darauf optimiert wurden, sich auf Ausstellungen zu präsentieren und den Rassestandards möglichst optimal zu entsprechen, andererseits wurden aber in geringerem Umfang auch die ursprünglichen, leistungsorientierten Arbeits-Zuchtlinien weitergeführt.

Eigenschaften :

Schlittenhunde müssen vor allem hohe körperliche und mentale Fähigkeiten haben. Die körperlichen Fähigkeiten sind bei guten Schlittenhunden mit optimaler Veranlagung und optimalem Training, in ca. 24 Stunden einen Schlitten über 200 km zu ziehen. Die mentalen Fähigkeiten bestehen aus dem Laufwillen, der dafür verantwortlich ist, dass die Leistung auch unter langer körperlicher Beanspruchung und unter harten klimatischen Bedingungen erhalten bleibt. Trotz des Stresses an Schlittenhunderennen müssen die Schlittenhunde die Kommandos verstehen und umsetzen und selbstständig den „richtigen“ Trail finden. Den Schlittenhund zeichnet ein ausgeprägtes Sozialverhalten, geringe Schmerzempfindlichkeit und ein starkes Herz-Kreislauf-System aus.

Gespann :

Ein Gespann kann aus zwei bis über 12 Hunden bestehen. Heutzutage werden die Hunde gewöhnlich als Doppel eingespannt, wobei sie jeweils an einer zentralen Zugleine befestigt sind. Diese Art die Hunde einzuspannen ist in sehr dicht bewaldeten Gebieten und auf engen, kurvenreichen Trails vorteilhaft. Im Team unter Doppeleinspannungen gibt es die folgenden Positionen: Leader – der Leithund und erste Hund im Gespann, Wheeler – der Hund direkt vor dem Schlitten, Swinger – alle anderen Hunde im Gespann. Höchste Ansprüche werden an den Leader gestellt, denn sie geben das Tempo vor und müssen mit dem Musher kommunizieren und dessen Befehle umsetzen. Als Wheeler werden oft die körperlich stärksten Hunde eingesetzt, da sie an dieser Position am stärksten ziehen müssen Die Hunde eines Teams kennen im Allgemeinen ihre Position im Gespann und sind in diesem Punkt, wie auch in vielen anderen Bereichen, ausgesprochene Gewohnheitstiere.

Schlittenhundesport :

Im Jahre 1925 erlangte der bis heute bekannteste Schlittenhund Balto seine weltweite Berühmtheit. Er war jener Hund, der beim letzten Staffellauf zwischen Anchorage und Nome im Westen Alaskas das Schlittenhundeteam durch Eis, Schnee und Blizzards führte, mit überlebenswichtiger Medizin im Gepäck, die die Stadt vor einer Diphtherieepidemie retten sollte. Hiervon inspiriert wurde 1973 das erste „Iditarod“-Rennen ausgeführt, das über 1161 Meilen durch gefrorenes Land, Wildnis und Gebirgszüge, Eismeer und harte Winde führt. Seither sind solche Rennen sowohl in Nordamerika als auch in Europa zu einer populären Wintersportart geworden. Schlittenhunde